FM-Wahrnehmung - page 8

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FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
potential). Second-Messenger-Mechanismen können dabei zu einer erheblichen Vervielfachung des
Signals führen. Im Detail kann dieser Prozess der Reizumwandlung (Transduktion) allerdings sehr
unterschiedlich ablaufen wie bei der Besprechung der wichtigsten Sinnessysteme gezeigt werden wird.
Im anschließenden Prozess der neuronalen Kodierung werden Dauer und Intensität eines Stimulus in
einer Folge von Aktionspotentialen verschlüsselt (kodiert) und an das Zentralnervensystem übermittelt. Mit
zunehmender Reizstärke steigt die Zahl der gebildeten Aktionspotentiale an (Frequenzcode) und die
Latenz der Antwort nimmt ab, da Rezeptorpotentiale mit steileren Anstiegsphasen und höheren Ampli-
tuden gebildet werden. Die Übertragung zeitlicher Informationen, die im Hörsystem eine große Rolle
spielt, wird durch synchrone Generierung der Aktionspotentiale gewährleistet. Neben der durchschnitt-
lichen Anzahl von Aktionspotentialen können auch die Intervalle zwischen diesen bedeutungsvoll sein.
Abb. 1.2
Sinneszellen adaptieren mehr oder weniger schnell an einen andauernden Reiz. Bleibt die Folge von
Aktionspotentialen während der gesamten Dauer des Reizes gleich, was allerdings selten der Fall ist, so
spricht man von tonischen Entladungen. Nimmt die Folge von Aktionspotentialen im Verlauf des Stimulus
aufgrund einer Reduktion der Amplitude des Rezeptorpotentials ab, so ist die Antwort phasisch-tonisch.
Werden nur der Anfang oder das Ende eines Reizes durch schnelle Adaptionsprozesse mittels Aktions-
potentialen kodiert, so bezeichnet man die Aktivität als phasisch. (Abb. 1.3).
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