Und Lernen ist immer ein Prozess, an dem viele Abteilungen unseres Ge-
hirns beteiligt sind.
Sind die Reize erst einmal in elektrische Signale umgewandelt, müssen sie
anschließend die verschiedensten Areale unseres Gehirns durchlaufen.
Vielleicht werden Sie jetzt denken: Genau! Das habe ich schon mal gehört.
Zuerst gehen die Signale in das Ultrakurzzeitgedächtnis. Danach werden Sie
an das Kurzzeitgedächtnis weitergeleitet. Und als letztes dann im Langzeit-
gedächtnis gespeichert.
Richtig daran ist zwar, dass es 3 Gedächtnisspeicher gibt, nämlich unser Ult-
rakurzzeitgedächtnis, unser Arbeitsgedächtnis, was früher auch Kurzzeitge-
dächtnis genannt wurde, und unser Langzeitgedächtnis.
Falsch daran ist aber die Vorstellung, dass der Inhalt von einem Gedächtnis
an das nächste weitergereicht wird, wie wenn man 3 Wassereimer hinterei-
nander aufstellt und dann das Wasser aus dem ersten Eimer in den zweiten
und aus dem zweiten in den dritten kippt. Vielmehr funktioniert es so, dass
alle beteiligten Gehirnabteilungen in einem sog. Global Workspace zueinan-
der stehen. Das bedeutet, dass die Neuronen in den jeweiligen Gehirnabtei-
lungen zeitgleich und in Konkurrenz zueinander arbeiten.
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